Hoffmann

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Europa

2015
Januar

Multikulti
Alles Charlie? Oder was?
Oh wie sind wir doch alle tolerant. Wir sind alle Charlie. Ist das nicht wunderbar? Wir sind so gütig und selbstlos, keiner ist uns im Wege.
Nicht nur die gesamte politische Nomenklatura steht auf der Matte und betont ihre grenzenlose Toleranz gegenüber allem und jedem. Dabei wird aber nicht versäumt auch nochmal kräftig Schelte nach rechts zu verteilen, obwohl die Rechten ausnahmsweise mit dem Anlass der Kundgebungen gar nichts zu tun haben. Zum rechten Rand der Gesellschaft hin findet die Toleranz dann doch ihre Grenzen.
Christliche, jüdische und islamische Glaubensgemeinschaften beeilen sich, die schrankenlose gegenseitige Brüderlichkeit zu beschwören. Wie schön. Man möchte in Freudentränen ausbrechen.
Aber ist das tatsächlich die alltägliche Wirklichkeit in unserer Gesellschaft?
Was sagt ein gut katholischer bodenständiger Bayer, wenn ihm seine Tochter einen Moslem als Schwiegersohn ins Haus bringt?  Und wenn der dann noch aus dem Senegal stammt und pechschwarz ist? Was sagt dann die ganze Verwandtschaft und wie reagiert die ganze Dorfgemeinde?
Was geschieht, wenn jemand, der nicht von einer jüdischen Mutter geboren wurde in eine strenggläubige jüdische Familie einheiraten will?  Da wird nichts draus werden. Da wird ihm auch das nachträgliche mollen nichts nützen.
Und wie werden mohammedanische Eltern  reagieren, wenn ihre Tochter einen unbeschnittenen Schweinefleischesser zum Ehemann nehmen will? Dazu kommt es zwar in der Regel nicht, weil schon die Brüder darüber wachen, dass sich ihre Schwester nicht mit einem Gavur einlässt. Na wenigstens kommen bei den Mohammedanern gelegentlich Ausnahmen infrage, wenn der Aspirant bereit ist, sich von seinem Präputium zu trennen. Die Kinder müssen natürlich mohammedanisch erzogen werden, sonst geht gar nichts.
Ganz vorsichtig wie ich bin, habe ich nichts behauptet. Ich habe nur Fragen gestellt, die mir allerdings die grenzenlos Toleranten coram publico niemals beantworten werden, weil sie wissen, dass die ehrliche Beantwortung meiner Fragen das wunderbare Bild von der allumfassenden Toleranz zur Schnecke machen würde.
Um zu der, bis jetzt nur scheinheilig geheuchelten, toleranten Gesellschaft zu kommen, müsste zuvor auf alle Varianten des Völker spaltenden induzierten Irreseins durch Okkultismus Verzicht geleistet werden.
Wenn nicht, bleibt die wahrhaftig tolerante Gesellschaft ein Traum.  

Karl-Heinz Hoffmann     14.01.2015


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Multikulti Nachtrag:
Das eigentliche Problem  

Wenn früher, ich meine noch in den fünfziger Jahren und in der Zeit davor von einem „Einwanderungsland“ die Rede war, dann dachte man dabei an unterbesiedelte Länder, wie beispielsweise Kanada oder Australien. Länder, die an Einwanderern interessiert waren, um riesige, im jungfräulichen Zustand befindliche Landstriche kolonisieren zu können. Diese Einwanderungsprogramme waren durchaus sinnvoll.
Inzwischen hat eine Begriffsverschiebung stattgefunden.
Heute spricht man von einem Einwanderungsland, wenn es attraktiv genug ist, einen ständigen Anreiz zur Einwanderung zu bieten und die ständige Zuwanderung zur Tatsache geworden ist.
So ist ganz Mitteleuropa, wegen seines gehobenen Lebensstandards und der staatlichen Garantie auf ein durchaus großzügiges Mindesteinkommen, zum beliebtesten Einwanderungsgebiet der Welt geworden. Und das ist, schon im Hinblick auf die Überbevölkerung, nicht sinnvoll.
Aber lassen wir einmal die Erörterungen über materielle Zweckmäßigkeit und Kosten-Nutzen-Berechnungen, ja sogar das Problem der Umwelt-Belastung durch Überbevölkerung beiseite und wenden wir uns nur der Integrationsproblematik zu.    
Über die Bedeutung und Auswirkung gelungener oder eben nicht gelungener Integration der Zuwanderer in den autochthonen Volkskörper brauchen wir uns sicher nicht zu streiten. Gelingt die nahtlose Eingliederung der Fremden in die Gesellschaft des Ziellandes nicht, so werden mit der Zeit ungeheurere Probleme entstehen, die das Aufnahmeland zuvor nicht kannte.  
Die multirassische Zusammensetzung einer Bevölkerung gilt vielen Europäern als größtes Hindernis, das ist aber im Vergleich zu religiös bedingter Unterschiedlichkeit vergleichsweise gering. Die Akzeptanz des nur wegen seiner Hautfarbe fremd wirkenden Mitbürgers ist letztlich nur eine Frage der Gewöhnung. Gewöhnung braucht man nicht künstlich zu fördern, sie tritt bei Einhaltung vernünftig bemessener Proportionen automatisch durch Zeitablauf ein.
Ein weit größeres Problem stellen die religiös begründeten Unterschiede dar. Sie bestehen ganz einfach darin, dass wir es in Europa unglücklicherweise mit dem Aufeinandertreffen von drei monotheistischen Religionen zu tun haben, die zwar auf ein- und denselben Ursprung zurückgehen, aber aufgrund ihrer dogmatisch festgeschriebenen Lehrsätze nicht miteinander kompatibel sind.
Gerade die grundsätzliche Ähnlichkeit der jeweiligen Offenbarungen verhindert das Verschmelzen der unterschiedlichen Gemeinden miteinander, weil jede der drei großen abrahamitischen Glaubensgemeinschaften, das Judentum, die christliche Kirche und der Islam das gleiche starre, für den Gläubigen unüberwindbare „Vermischungsverbot“ im Programm hat, für dessen Missachtung ein ganze Palette von „fürchterlichen“ Strafen vorgesehen ist. Sie reichen von Ausschluss aus der Gemeinde über die Androhung von Höllenqualen, Nichtaufnahme ins Paradies bis hin zum physischen Tod auf Erden.    
Eheschließungen von Paaren unterschiedlicher Religionszugehörigkeit sind deshalb, bei anhaltender Treue zum ererbten Glaubensbekenntnis  nicht möglich, sondern nur dann, wenn einer von beiden zur jeweiligen Religion des Partners übertritt oder wenn beide sich bereits soweit geistig emanzipiert haben, dass sie die religiösen Vorgaben nicht mehr im ursprünglichen Sinne ernst nehmen und sich darüber hinwegsetzen können.
Würde der religiös begründete Alleinvertretungsanspruch und das Vermischungsverbot der drei monotheistischen Religionen entfallen, was undenkbar erscheint, so könnte das Integrieren Fremder problemlos sein, weil die, nicht durch religiös gezogene Grenzen behinderte Partnerwahl das Integrationsproblem auf einfache, ganz natürliche Weise schon innerhalb einer Generation lösen würde.
Das heißt, wer den ungehinderten Zuzug von Fremden unterschiedlicher Religionszugehörigkeit propagiert und fördert, muss wissen, welche Verantwortung er damit übernimmt. Noch so ausgeklügelte, wohlgemeinte, am grünen Tisch der Politiker theoretisch ersonnene Integrationsprogramme scheitern in der Praxis an der, von der Religionsgemeinschaft unerbittlich eingeforderten religiösen Pflicht zur „Reinerhaltung“ der jeweils eigenen Gemeinde. Die nahe Zukunft wird uns noch lehren, welche Gewalt-Eruptionen vom religiös bedingten Kulturstreit ausgehen können.
Offensichtlich war unseren staatstragenden Politikern der dreißigjährige Religionskrieg noch nicht genug.     

Karl-Heinz Hoffmann   12.01.2015


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Multikulti
Das gescheiterte Ideal?

Wir bewegen uns langsam aber sicher in Richtung einer multikulturellen Gesellschaft. Die Asylgesetzgebung beschert uns seit Jahrzehnten eine Einwanderungswelle nach der anderen. Die gesellschaftliche Struktur der europäischen Nationalstaaten hat sich bereits deutlich wahrnehmbar, leider nicht positiv verändert.
Immer mehr fremde Zuwanderer ballen sich auf europäischem Boden bei Bewahrung ihrer kulturellen Eigenheiten zu ethnischen Minderheiten zusammen, die zudem noch die politisch begründeten Konflikte ihrer Herkunftsländer mitbringen und in ihrer Wahlheimat politisch ausfechten.
Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Ist das nun gut, oder schlecht?
Die einen befürworten das Ideal der multikulturellen Gesellschaft, andere wenden sich vehement dagegen.
Bereits die unbestreitbare Tatsache, dass die ungebremste Zuwanderung die autochthone Bevölkerung in zwei, sich gegenseitig unversöhnlich gegenüberstehende Teile gespalten hat, muss negativ bewertet werden.  
Die Zuwanderer-Ströme konnten bisher keine Befruchtung der europäischen Kultur bewirken, und zwar deswegen nicht, weil sie in zu kurzen Intervallen in kulturell nicht verkraftbarer Quantität hereinbrechen.
Man lässt dem Fremden keine Zeit, zum Bekannten zu werden.

Das jahrhundertelange krampfhafte Konservieren einer bodenständig gewordenen Kultur erscheint vielen als ein hohes Ideal, ist aber in Wirklichkeit nur ein stupides, reaktionäres Festhalten am Gewohnten, welches ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Dabei wird vergessen, dass das Gewohnte ursprünglich auch einmal das Fremde gewesen ist.
Das Menschengeschlecht hat im Lauf der Jahrtausende Hochkulturen entstehen und vergehen lassen. Befasst man sich mit den gut erforschten Hochkulturen der Vergangenheit näher, so erkennt man, dass sie ausnahmslos aus einem zugewanderten kulturellen Konglomerat erwuchsen.
Wenn eine völkische Kultur auf Dauer die Annahme fremder Kultureinflüsse verweigert, wird sie zum Anachronismus und ist zum Sterben verurteilt.
Mit anderen Worten, und ganz konkret auf die Jetztzeit bezogen meine ich:
Die Zufuhr fremder Kulturelemente ist grundsätzlich positiv zu bewerten.
Weil diese zur Belebung und kulturellen Fortentwicklung notwendigen, fremd-völkischen Kulturelemente nicht anders als nur mit den Einwanderern zu uns kommen können, ist demzufolge auch deren Einwanderung zu begrüßen.
Doch diese Zuwanderung darf nicht hemmungslos quantitativ ausgeweitet werden.
Die Kulturen sollen sich mischen und zu einer neuen gemeinsamen Volkskultur verschmelzen. Ist die Zuwanderung übermäßig, bleiben die zugewanderten Ethnien als unveränderter Fremdkörper in der Gesellschaft bestehen. Die kulturelle Verschmelzung kann nicht stattfinden, stattdessen beginnt der Kulturkampf, der sich am Ende bis zum Bürgerkrieg ausweiten kann.
Um diese Entwicklung zu verhindern, ist es dringend geboten, dem „Volkskörper“ zwischen den Zuwanderungsschüben genügend Zeit zu lassen, die fremden Kultureinflüsse zu verkraften.
Genau dieses Erfordernis wird in unserer Zeit von den staatstragenden Autoritäten völlig außer Acht gelassen. Die staatlich geförderten Zuwandererschübe haben längst ein nicht mehr verkraftbares Ausmaß erreicht. Dabei will ich nicht primär auf die soziale Leistungskraft der europäischen Gesellschaften abheben.
Viel stärker wird sich der bereits auf europäischem Boden eingeläutete Kulturkampf negativ auf die gesellschaftliche Entwicklung auswirken.
Wir haben die Unbelehrbarkeit der Verantwortlichen zu fürchten.  

Soviel für Heute
Karl-Heinz Hoffmann       09. 01. 2015

Im Übrigen meine ich, Deutschland sollte unabhängig und neutral sein


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2013


VEREINIGTE STAATEN VON EUROPA?


Ich möchte noch einmal das von Karin B. angesprochene Thema (s. PIL PUL)  der ungelösten europäischen Frage in die Runde werfen.
Die Europäische Union hätte unter anderen Voraussetzungen ein fortschrittliches Modell für die Völker der Welt werden können. Doch das real entstanden Gebilde ist, man kann es nicht anders sagen, eine politische Missgeburt, auf Dauer in dieser Form nicht lebensfähig und wohl auch nicht erfolgreich reformierbar.
In meinem bereits 1973 verfassten ersten Manifest zur Verwirklichung der rational-pragmatischen Sozial-Hierarchie, erläuterte ich nicht nur die Grundzüge eines vereinten Europas, sondern auch den Weg dorthin.
Zuerst müssten in einem der diversen Nationalstaaten Europas gesellschaftliche und ökonomische Verhältnisse geschaffen werden, die den Gegebenheiten eines idealen Staates wenigstens nahe kommen. Erst dann sollten, oder könnten sich andere Nationalstaaten freiwillig anschließen und unter den gleichen Bedingungen zu einem Gesamtstaat verschmelzen.
Diese Reihenfolge ist bei der Gründung der EU nicht eingehalten worden. Nationalstaaten mit unterschiedlicher gesellschaftlicher Struktur, unterschiedlichem Leistungsniveau und vor allem mit unterschiedlichen Interessen sind miteinander verknüpft worden.
Dabei ging es ja auch nicht um das Wohl der europäischen Völker, sondern vorrangig um die Beförderung engstirniger nationaler sowie internationaler großkapitalistischer Interessen. Allein schon der militärische und wirtschaftliche Interessenverbund mit den USA zeigt das grundsätzlich uneuropäische Wesen der EU.
Die europäischen Völker, die in Wirklichkeit historisch und kulturell nie etwas anderes gewesen sind, als ein einheitliches Volk mit unterschiedlichen Sprachen (derselben Sprachfamilie), können nur überleben, wenn sie sich von der Umklammerung durch nichteuropäische Mächte befreien. Die Europäer müssen endlich ihre kleinlichen, viel zu eng gefassten Nationalbestrebungen aufgeben und zu einer echten Volksgemeinschaft zusammen finden. Das Festhalten an der europäischen „Kleinstaaterei“ erinnert an die Querelen im deutschen Reich vor 1871.
Und wenn einigen die Bezeichnung europäischer Unionsstaat nicht gefällt, wenn es unbedingt ein „Reich“ sein muss, dann sollte es das Reich Karls des Großen, in seiner geographischen Ausdehnung vor der Zersplitterung im Zuge dynastischer Erbteilungen sein.Die Fläche des Hoheitsgebietes  würde sich ungefähr mit dem derzeitigen Kerngebiet der EU decken. Ein Duodezstaat wird in der Zukunft keine Chance mehr haben.
Das real existierende Gebilde der Europäischen Union würde sich nur schwer zum idealen europäischen Großstaat umfunktionieren lassen. Zu tief sind die materiellen überseeischen Interessen wirtschaftlich und politisch in der EU verankert.
Die Aufnahme wirtschaftlich schwächerer Staaten in das gemeinsame Europa wäre nur ein vorrübergehendes und durchaus lösbares Problem. Unlösbar wird dieser abgeschlossene Vorgang nur durch die in der EU geltenden Haftungsbestimmungen und die unangreifbare Machtstellung der global agierende Banken und Finanzpools.
Unabhängig davon kann auch schon deshalb nichts Vernünftiges gelingen, weil das Prinzip der Wachstums- und Konsumgesellschaft den Weg in eine sichere Zukunft verbaut. So müssen wir zusehen, wie die ohne tragfähiges Fundament schnell zusammengeschusterte Europäische Union von Amerikas Gnaden auf ihr Ende zutreibt. Zu ändern ist daran nichts.
Abschließend noch ein Wort zu Großbritannien.
Die Kontinentaleuropäer sollten die Grenze ihres Wirkungsbereiches am Kanal ziehen. Die englischen Interessen werden nie mit unseren Interessen in Einklang zu bringen sein.
Also los von Amerika! Und los von England!
Hin zur echten Freundschaft und bedingungslosen totalen Verschmelzung auf dem europäischen Festland.

Karl-Heinz Hoffmann 02.04.2013

Im Übrigen bin ich der Meinung Deutschland sollte unabhängig und neutral werden.
Erst danach kann die europäische Vereinigung auf freiwilliger Basis unter freien Völkern Wirklichkeit werden



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2012

Juni
Finanzkrise ohne Ende - mehr Kontrolle und Mithaftung?
Braucht Europa den EURO?
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Mai

Wird Hollande es richten?
Die Griechen wollen nicht sparen?


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FINANZKRISE OHNE ENDE
MEHR KONTROLLE UND MITHAFTUNG?

Die Verursacher der Finanzkrise sind allein die Banken.
Die Forderung, eine bessere Kontrolle über die Spekulationsgeschäfte der Banken müsse her, wäre müßig, wenn man es mit der Trennung von Staatsangelegenheiten und Privatgeschäften ernst nehmen würde.
Ich kann keinen vernünftigen Grund erkennen, warum marode Banken mit Steuergeldern saniert werden müssen. Ich halte das für blankes Unrecht gegenüber dem Steuerzahler.
In der Regel sind Banken Privatunternehmen. Haben sie sich durch ihre gewagten Spekulationen an den Rand des Bankrotts manövriert, so soll man sie eingehen lassen und dabei nicht vergessen, die Manager wegen Insolvenzverschleppung vor Gericht zu stellen.
Wenn sich die Manager von staatlichen Bankunternehmungen verzockt haben, dann soll man sie sofort einsperren und ihr privates Vermögen zur Haftung heranziehen. Dabei wird man mit Erstaunen feststellen, welche beachtlichen Vermögenswerte dabei aufgefunden werden. Wenn für insolvente Banken der gleiche erbarmungslose Weg in die Geschäftsauflösung vorgesehen wäre, wie für jeden kleinen Gewerbetreibenden, dann wäre unser Land von einer schweren Last befreit.
Natürlich würden die Anleger dabei ihr Geld verlieren, aber ist das bei privaten Firmenbeteiligungen nicht auch so? Wer Geld zum Spekulieren frei hat, der hat genau die angelegte Summe zu viel gehabt. Mit welchem Recht wird verlangt, dass die Steuer zahlende Bevölkerung in ihrer Gesamtheit zur Ader gelassen wird, um die Spekulanten zu retten? Wäre es nicht richtiger, die spekulationsfreudigen Anleger im Regen stehen zu lassen, anstatt den kleinen Mann, der nichts zur Entstehung der Finanzkrise beigetragen hat, zu schröpfen?
Wenn sich das Gewirr von global agierenden Banken durch Selbstzerstörung lichten würde, wäre das ein Segen für die Menschheit.
Wozu braucht man eine besondere staatliche Kontrolle über die Geschäfte der Banken? Eine solche Kontrolle würde nur eine staatliche Mithaftung begründen. Eine Haftung, die es derzeit juristisch gesehen nicht gibt und die verfassungsrechtlich eigentlich vollkommen ausgeschlossen sein müsste. Die europäischen Regierungen, allen voran die Unsrige begeben sich, natürlich stellvertretend für die steuerzahlende Bevölkerung, scheinbar unverständlicherweise, freiwillig in die Haftung für die von Bankern, sowohl  in der eigenen und in fremden Volkswirtschaften angerichteten Schäden.
Die auf den ersten Blick unverständliche, willfährige Bereitschaft zur Haftung für private Bankgeschäfte, wird bei genauerem Hinsehen nachvollziehbar. Die Bundesregierung ist ebenso wie die übrigen Regierungen Europas unentrinnbar an das global vagabundierende Kapital gebunden, dessen Interessenvertretung absoluten Vorrang vor den natürlichen Lebensinteressen der Völker hat.
Eine Regierungsequipe die sich gegen die Interessen der Hochfinanz stellt, könnte sich keine vierzehn Tage am Ruder des Staatsapparates halten.
Zu stark sind die von der Finanzwelt auferlegten Sachzwänge. Aber diese Erkenntnis macht die Sache nicht besser. Wenigstens solange nicht, wie die Sachwalter des global vagabundierenden Kapitals immer wieder durch die Wahlvorgänge in den Sattel gehoben werden.

Karl-Heinz Hoffmann
25.06.2012
       

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BRAUCHT EUROPA DEN EURO?

Wie man diese Frage beantworten will, hängt davon ab, welche Vision man von der künftigen Entwicklung Europas hat.
„Das Europa der Vaterländer“ hätte den Euro nicht gebraucht.
Aber mit diesem anachronistischen, aus divergierenden Nationalinteressen zusammengerührten Konglomerat wird uns, den Europäern, kein gangbarer Weg in eine bessere Zukunft eröffnet.
Wir haben uns vom global vagabundierenden Kapital in eine ausweglose Sackgasse hineinmanövrieren lassen, an deren Ende wir keine Wendemöglichkeit finden werden.
Nur der bedingungslose Zusammenschluss der europäischen Nationalstaaten zu einem gesamteuropäischen, ökonomisch, politisch und schließlich auch gesellschaftlich-kulturell einheitlichen Staatenbund könnte das Überleben der Europäer gewährleisten.
Die derzeitige Europäische Union ist auf keinen Fall der erstrebenswerte Bundesstaat, der, richtig organisiert, durchaus auch eine Supermacht sein könnte.
Die EU ist nichts weiter, als ein aus Nationalstaaten gebildetes Bündnissystem, wie wir es aus der Zeit vor und während der beiden Weltkriege kennengelernt haben. Die Bündnispartnerschaften haben sich geändert, aber das Prinzip, mit dem wir so schlechte Erfahrungen gemacht haben, ist erhalten geblieben: heute Freund und morgen Feind.     
Die einzelnen, in der Europäischen Union zusammengeschlossenen Nationalstaaten brauchen den Euro nicht.
Ein europäischer, in allen Bereichen einheitlicher Großstaat braucht unbedingt auch ein einheitliches Währungssystem.
Den einheitlichen europäischen Großstaat haben wir noch nicht, aber die einheitliche Währung haben wir.
Zwar ist der Gaul vom Schwanz her aufgezäumt worden, aber immerhin könnte er in die richtige Richtung gelenkt werden. Um das jedoch zu verhindern, ist Europa vom internationalen Großkapital unentrinnbar an die Kandare genommen worden. Erst wenn wir den global agierenden Kapitalismus überwinden, kann es eine lebenswerte Zukunft geben.
Nur wenn wir die irrsinnige Verschleißwirtschaft zu Gunsten einer vernünftigen, Ressourcen schonenden Bedarfswirtschaft in einem autarken, aus gleichberechtigten Völkern zusammengeschlossenen europäischen Großstaat beseitigen, können wir für unsere Nachkommen auf ein menschenwürdiges Dasein hoffen.
Im Moment lässt es sich in der ökonomischen Sackgasse noch ganz gut fahren. Allerdings nur in Richtung Abgrund. Langsam zurück lenken ist schon nicht mehr möglich. Mit oder ohne Euro, wir werden abstürzen. Selbst wenn die europäischen Nationalstaaten den Euro abschaffen und wieder zu ihren alten Währungen zurückkehren würden, wäre damit nichts erreicht, denn die einmal angelegte Kandare der Hochfinanz könnte dadurch nicht abgeschüttelt werden. Den Finanzmächten ist es egal, ob sie mit Euro, D-Mark, oder Drachme spekulieren. Im Ergebnis wäre nichts geändert.
Es wird solange rücksichtslos auf Profit spekuliert, bis das Pferd tot geritten ist. Erst im Maul eines Kadavers wird die Kandare nutzlos.

Karl-Heinz Hoffmann                        
08.06.2012


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WIRD HOLLANDE ES RICHTEN?

Ganz sicher nicht.
Und zwar deshalb nicht, weil ihm nichts anderes einfällt als Wachstum erzeugen zu wollen.
Das wollte sein Vorgänger auch. Die Krise hat er damit nicht beseitigen können.
Hollande will mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpen, aber auch gleichzeitig die Neuverschuldung bekämpfen.
Womit er die erschlaffte Wirtschaft ankurbeln will, hat er uns nicht verraten.
Wenn sich die beweglichen Teile im Motor erst einmal gefressen haben, kann man so viel Öl hineinschütten und an der Kurbel solange drehen wie man will. Der Motor wird sich nicht mehr ankurbeln lassen.
Das System der globalisierten Verschleißwirtschaft und der virtuellen Geld-vermehrung ist bereits an die Wand gefahren. Es hat sich nur nicht überall herumgesprochen.
Niemand will sich dieser Erkenntnis stellen, aber diese Erkenntnis wird sich über kurz oder lang aufdrängen. Was werden uns die Apologeten der globalisierten Marktwirtschaft dann als Alternative anbieten?

Karl-Heinz Hoffmann         
16.05.2012

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DIE GRIECHEN WOLLEN NICHT SPAREN?

Da kommt Unverständnis auf.
Eine Nation ist völlig überschuldet, braucht frisches Geld, will aber partout nicht sparen? Ist das nicht hochgradig unvernünftig? Ja geradezu unverschämt? Die europäischen Partnerländer sollen immer wieder Geld in ein marodes Staatsgebilde schütten, ohne wenigstens die vage Aussicht auf  Rückführung erkennen zu können?
Was denken sich die griechischen Linken, wenn sie sich selbst mit ihrer Weigerung, künftig einen Sparkurs einzuschlagen den Geldhahn abdrehen? Sind die noch ganz richtig im Kopf?
Oder sind sie etwa klüger, als es auf den ersten Blick scheint?
Was geschieht, wenn Griechenland keine weiteren Finanzspritzen aus dem EU-Topf bekommt? Ganz einfach, dann ist der Staat zahlungsunfähig und somit Pleite.
Otto Dickel schrieb 1922:
„... Staatsbankrott entspringt den Gehirnen ... die an überlebten Vorstellungen kleben ... Die Nation ist das Gegenteil vom Staat ...
Die Nation kann nicht bankrott werden, wohl aber der Staat. Um den ist‘s nicht schade.“


(Quelle: Otto Dickel, Die Auferstehung des Abendlandes. Gebrüder Reichel Verlag, Augsburg, 1921, Seite 235).

Ohne weitere Kreditgewährung geht das kapitalistische Gesellschaftssystem auf griechischem Boden zugrunde.
Darum ist‘s nicht schade!
Wenn es in Griechenland zu einer Machtübernahme der Linken kommt, dann werden sich die Hellenen in einem Insol-venzverfahren befinden. Die bereits angehäuften Schulden können nicht zurückgezahlt werden. Man muss sie als Verlust abschreiben. Griechenland kann seine Schulden auf billige Weise abstoßen, die Abschreibungsverluste treffen nicht das griechische Volk, sondern nur die international agierenden Banken und ihre gleichfalls international zockenden Anleger und Spekulanten.
Darum ist‘s auch nicht schade.

Das griechische Volk könnte sich, endlich von den Fesseln der Zinsknechtschaft befreit, neue Wege zu einer gesunden Volkswirtschaft erschließen. Ob es allerdings dazu kommen wird, wage ich zu bezweifeln. Die griechischen Sparkursverweigerer haben noch nicht erklärt, mit welchen Mitteln sie ihr Land aus der Talsohle herausführen wollen, welches ökonomische Prinzip zur Gesundung Griechenlands angewendet werden soll. Nichts davon ist erkennbar.  
Immerhin besteht die Chance, etwas Besseres als das Bestehende zu installieren.

Karl-Heinz Hoffmann          

16.05.2012

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